Je genauer Sie Dissens benennen können, desto präziser und sachlicher können Sie diese Unterschiede diskutieren und häufig sogar auflösen, etwa so: Ich beurteile Lösung A schlecht, weil ich den Eintritt des negativen Ereignisses XY befürchte, Du berücksichtigst XY bei deiner Bewertung nicht, weil Du XY für unwahrscheinlich hältst. Wir liegen also weniger bei der Beurteilung der Lösung A auseinander als bei der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Ereignisses XY … Damit lautet die eigentliche Frage: Wie wahrscheinlich ist XY wirklich? Wie können wir die Wahrscheinlichkeit verringern? Und so weiter.
Nutzwertanalysen
Oft genug lassen sich Prioritäten nicht einfach anhand eines Kriteriums abbilden, etwa der Wichtigkeit oder Wirksamkeit. Es müssen weitere Kriterien erfüllt sein, etwa Kosten, Machbarkeit oder ein geringes Risiko unerwünschter Nebenwirkungen.
Hier lassen sich Nutzwertanalysen anstellen, bei denen z.B. infrage kommende (weil hochwirksame) Lösungen nach verschiedenen zusätzlichen Kriterien bewertet werden. Das Wissen der Gruppe wird dazu genutzt, das eigentliche Entscheidungsproblem zu formulieren, nämlich ob es eine klar dominante Lösung gibt, oder ob Kompromisse nötig sind und, wenn ja, welche.
Solche Analysen nach mehreren Kriterien bleiben in aller Regel den wirklich lohnenden ‚Kandidaten‘ vorbehalten, häufig nach einem intensiven vorbereitenden Informationsaustausch im Diskussionsarbeitsbereich. Etwa so: „Wir haben soeben die unten gezeigten Lösungen als hochwirksam identifiziert. In 15 Minuten wollen wir diese Vorschläge nach den Kriterien U, V und W bewerten. Teilen Sie Ihren Kollegen in aller Kürze mit, was diese dazu wissen sollten. Stellen Sie Fragen zu allem, was Ihnen bei der Bewertung hilft.“
Die Ergebnisse der Nutzwertanalyse sind sofort tabellarisch und grafisch zur Auswertung im Meeting verfügbar.